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SAM

von Katharina Schmitt

Premiere: 06.09.13 (Theater Osnabrück, Galerie Trieb)

Regie: Malte C. Lachmann; Bühne: Meike Köhler; Kostüme: Katharina Becklas; Dramaturgie: Anja Sackarendt

Regieassistenz: Ramona Lange

Besetzung: Jakob Plutte, Thomas Schneider (Schauspiel); Cheri Isen (Tanz + Mitarbeit Choreographie)

Sam, ein Performance-Künstler aus New York, schließt sich für ein Jahr in einen Käfig ein. Ein Selbstexperiment der totalen Reduktion und Isolation, Zeugnis auch einer unglaublichen Gnadenlosigkeit gegen sich selbst. Sams Performance ist strengsten Regeln unterworfen: er darf nicht sprechen, nicht lesen, nicht schreiben; immer das gleiche Essen, immer derselbe Besuch zur selben Zeit. Es entsteht kein Werk, nichts, was die verbrachte Lebenszeit überdauert. Nach einem Jahr im Käfig wird es Sam zunächst nicht möglich sein, die selbst bestimmten Vorschriften zu durchbrechen – die innere Beschränkung scheint mehr Bestand zu haben als das äußere Gefängnis.

Mit ihrem Stück schärft die Autorin den Blick für die Regeln, denen wir uns unterwerfen oder implizit längst unterworfen sind. Die Normen jedenfalls, die dem Zusammenspiel von Arbeit, Kunst und Produktivität und dem Verhältnis von Zuschauer und (Kunst-)Objekt eingeprägt sind, werden in der Performance ebenso wie in Katharina Schmitts Theaterstück gewitzt gebrochen. „Bitte sehen Sie nicht weg. Bitte sehen Sie mir genau zu. (…) Ich werde sicher nicht mit Ihnen sprechen.“

 

(Quelle: rowohlt-Verlag)

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