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Rückblick+Ausblick 2023

Die zurückliegende Spielzeit gehört zu den aufregendsten, anstrengendsten und ereignisreichsten Spielzeiten meiner bisherigen Karriere: Als neuer Schauspieldirektor und Mitglied des dreiköpfigen Leitungsteams am Theater Lübeck kam natürlich eine Vielzahl an neuen Aufgaben auf mich zu. Und ich kann sagen, dass ich sehr froh bin darüber, mit so vielen hochprofessionellen, kreativen und kollegialen Menschen zusammenarbeiten darf! Das hat vor allem bewirkt, dass ich viele meiner Visionen, die ich in meiner Bewerbung formuliert hatte, zusammen mit meinem Team umsetzen konnte: Von der Gestaltung des Spielplans und der Ensemblebildung ausgehend vom bestehenden Ensemble, dessen Mitgliedern ich durchweg ein Angebot gemacht hatte, in Lübeck zu bleiben, über das Rahmenprogramm mit den stets rappelvollen Eigeninitiativformaten der Monday Shorts-Reihe und den allseits gut angenommenen Theaterpredigten bis hin zu Sonderformaten wie den Stadtraumprojekten und jetzt am Ende der Spielzeit dem ersten Freilichttheater, das das Theater Lübeck veranstaltet hat: „Romeo und Julia“ im Domhof.

 

Meine künstlerische Arbeit fand in dieser Spielzeit in meinen Produktionen WOYZECK von Tom Waits nach Georg Büchner im Großen Haus und STERBEN HELFEN von Konstantin Küspert im Zuge unserer Stadtraumprojekte im Laborgebäude CBBM der Universität zu Lübeck statt. Für mein erstes Jahr als Schauspieldirektor hatte ich mir vorgenommen, die Option außerhalb zu inszenieren, die in meinem Vertrag verankert ist, nicht wahrzunehmen und stattdessen einen vollen Jahresablauf am Theater Lübeck mitzuerleben. Statt einer Produktion an einem anderen Haus habe ich mir immer wieder kurze Zeiträume freigekämpft, um weiterhin als Dozent zu arbeiten: Für das Goethe-Institut in Usbekistan, für das Bayerische Theaterakademie und für die Uni Bonn. Darüber hinaus konnte ich als Schirmherr für die Lübecker Palliativwochen und als Redner für viele Veranstaltungen von Service-Clubs, Kirchen und anderen kulturellen Institutionen wirken.

 

Mit WOYZECK und STERBEN HELFEN bin ich überaus zufrieden: Beide Produktionen waren durchweg ausverkauft und WOYZECK war trotz der Corona-bedingten Verschiebung der Premiere ein so großer Erfolg, dass wir die Produktion in der nächsten Spielzeit wiederaufnehmen werden. STERBEN HELFEN hat nicht nur beim Publikum, sondern auch in deutschlandweit rezipierten Medien so viel Aufmerksamkeit erfahren, dass der Autor selbst die Produktion zum Anlass genommen hat, uns in Lübeck zu besuchen, und dass bei uns mehrere Gastspielanfragen eingingen.

 

Während der gerade angebrochenen Sommerpause versuche ich nun, mich nicht nur von all dem Trubel der Spielzeit zu erholen (und dabei mal wieder an entlegene Orte zu reisen), sondern auch an der Übersetzung von MOBY DICK weiterzuarbeiten und die Endproben unserer Eröffnungspremiere SHOCKHEADED PETER vorzubereiten.

 

Uns allen wünsche ich einen schönen Sommer und danach eine hoffentlich genauso erfolgreiche zweite Spielzeit, wie es die erste war (und vielleicht eine noch bessere Work-Life-Balance...)!

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